DENKMALWEG SOMMERHAUSEN

DENKMALWEG

Erleben Sie die denkmalgeschützte Baukunst Sommerhausens.  

Der Weg führt auf knapp anderthalb Kilometern vom Rathaus aus durch vergangene Epochen, begleitet von architektonischen Kostbarkeiten, malerischen Details und eindrucksvollen Einblicken. Erleben Sie Kultur, Handwerk und Stadtgeschichte hautnah – vom ersten Stein bis zum letzten Dachgesims. 

RATHAUS MIT MARKTHALLE

Zwischen 1556 und 1558 wurde dieses eindrucksvolle Gebäude aus Bruchsteinmauern mit dreistöckigem Treppengiebel und Satteldach errichtet. Wo einst Händler ihre Waren anboten, war später Poststube, Feuerwehrhaus oder Vereinslokal. Heute erinnert die wiederhergestellte Markthalle im Erdgeschoss an die bewegte Geschichte. Selbst das frühere Dorfgefängnis erfüllt nun einen nützlichen Zweck als öffentliche Toilette. Im Obergeschoss erwartet Besucher der stimmungsvolle Bürgersaal mit herrlicher Balkenbohlendecke, bester Akustik und freigelegten Wandmalereien. Hier tagen Rat und Verwaltung, und er bietet bis heute einen besonderen Rahmen für Hochzeiten und Empfänge.

MILTENBERGERHAUS

Direkt neben dem Rathaus liegt das eindrucksvolle „Miltenbergerhaus“, ein ganzes Ensemble aus Gotik, Renaissance und Barock. Im 19. Jahrhundert war es ein jüdisches Weinhändleranwesen – und schon damals beeindruckte das breite Wohngebäude mit seinen vorkragenden Fachwerkobergeschossen auf Steinkonsolen. Im Inneren finden sich ein mächtiger Gewölbekeller, eine historische Balken-Bohlendecke und kunstvolle Stuckdecken. Die Fachwerkfassung war ursprünglich in warmem Ocker gehalten. Selbst im Dach verraten alte Stuhlsäulen den spätgotischen Ursprung. Ein Haus voller Geschichte, das die Baukunst vergangener Jahrhunderte auf einzigartige Weise vereint.

RESTAURANT PHILIPP

Das prächtige Patrizierhaus von 1593 beeindruckt schon von außen: ein zweigeschossiger Bau mit Krüppelwalmdach, reich verziertem Giebelfachwerk und verputztem Obergeschoss. Im Inneren spürt man die Geschichte auf Schritt und Tritt – vom Erd- und Obergeschoss mit Raumaufteilung und Ausstattung des 18. Jahrhunderts bis hin zu den Dachräumen, die noch Renaissance-Flair bewahren. Heute erstrahlt das Haus in neuer Blüte: Im Erdgeschoss lädt das Sternerestaurant Philipp zu kulinarischen Erlebnissen, während die barock gestalteten Räume im ersten Obergeschoss elegante Suiten beherbergen. Ein Haus, das Historie und Genuss stilvoll verbindet.

BARTHOLOMÄUS-KIRCHE

Die Bartholomäuskirche prägt seit Jahrhunderten das Ortsbild. Erstmals 1341 erwähnt, wurde sie 1666–1672 umgebaut. Nach dem Einsturz des Langhauses 1739 entstand 1740/42 der heutige Bau. Der Kirchturm aus dem 13. Jahrhundert blieb erhalten, erhielt 1596 zusätzliche Geschosse mit Türmerwohnung und Treppenaufgang – und gehört bis heute der Gemeinde, nicht der Kirche. Im Innern beeindruckt besonders die kunstvoll geschnitzte Renaissancekanzel von 1620. Eine Gedenktafel erinnert an Pfarrer Carl Heinrich Caspari (1815–1861), dessen Buch „Der Schulmeister und sein Sohn“ Sommerhausen weit über die Region hinaus bekannt machte. Fassade und Turm wurden in den letzten Jahren aufwendig restauriert und erstrahlen wieder im barocken Glanz.

WÜRZBURGER TOR MIT TORTURMTHEATER

Im Würzburger Tor erwartet Sie das charmante Torturmtheater, gegründet 1950 von Luigi Malipiero. Mit kaum 50 Sitzplätzen ist es eines der kleinsten Theater Deutschlands und hat Sommerhausen weit über die Region hinaus bekannt gemacht. Luigi Malipiero, Ehrenbürger der Gemeinde, war Schauspieler, Regisseur, Bühnenbildner und Maler zugleich. Nach seinem Tod 1975 führte Veit Relin das Theater erfolgreich mit Ur- und Erstaufführungen zeitgenössischer Autoren fort, später übernahm seine Frau Angelika Relin die Leitung. Ab 2026 wird das Theater unter neuer Leitung seine spannende Geschichte fortschreiben.

HOFLADEN HASSOLD

Das giebelständige Wohnhaus liegt zurückgesetzt und stammt aus dem 16. Jahrhundert – ein zweigeschossiger Bruchsteinbau mit Satteldach. Die angrenzende Scheune ist sogar noch älter und stammt aus der spätgotischen Zeit von 1499. Ein weiteres Nebengebäude beeindruckt mit Fachwerkobergeschoss, Laubengang und rundbogiger Tür aus 1587. Am Hoftor prangt das gräfliche Wappen derer von Rechteren-Limpurg-Speckfeld. Der gesamte Hofkomplex war im 19. Jahrhundert ein jüdisches Händleranwesen. Das Ensemble erzählt lebendig von der langen Geschichte und den vielseitigen Nutzungen des Hofes – ein spannender Einblick in Sommerhausens Vergangenheit.

ARS VINI FRANKEN

Das Ackerbürgerhaus wurde im Stil der fränkischen Renaissance 1596/97 erbaut und später im Barock umgebaut. Diese Bauhistorie lässt sich wie in einer Zeitreise in den Räumen des Gebäudes durchlaufen. Beide Baustile sind durch eine Vielzahl von bauzeitlichen Merkmalen erkennbar. Aus der Renaissancezeit stammen Fachwerkwände mit roten Balken, die Felder dazwischen sind mit feinen schwarzen Rahmen ("Begleiter") eingefasst. Im Barock wurden die Fachwerkwände verputzt und manche Decken mit Stuck versehen. Der steinerne Anbau stammt aus dem Beginn des 19.Jahrhundert und beherbergt heute eine regionale Vinothek mit Weinen aus den verschiedenen fränkischen Anbaugebieten.

ARCHITEKTUR FRIEDRICH STAIB

Dieses Fachwerkbürger- und Handelshaus stammt aus dem Jahr 1600. Im Barock wurden Veränderungen im Obergeschoss vorgenommen, 1818 erfolgte die Aufteilung in zwei Hausteile. Nach der kürzlichen Restaurierung ist die ursprüngliche Fachwerkfarbfassung mit gemalter Eckquaderung wieder sichtbar. Im Inneren sind die bauzeitlichen Raumaufteilungen und Ausstattungen weitgehend erhalten. Heute wird das Haus von einem Architekturbüro genutzt, das sich vor allem der Restaurierung historischer Bauwerke widmet – ein lebendiges Beispiel dafür, wie Tradition und moderne Nutzung harmonisch zusammenkommen.

BLAUER TURM

Der Blaue Turm hat seinen Namen aufgrund seines "blauen" Schieferdaches. Er hatte ein unterirdisches Verließ, in dem die von der Herrschaft, der Grafschaft von Sommerhausen, verhängten Strafen vollzogen wurden. Auf einer steinernen Gedenktafel am Turm ist zu lesen: „Im Jar 1513 als dieser Turm gemacht worden, hats gehagelt am Freitag vor Pfingsten 16 Tag.“ Es ist allerdings anzunehmen, dass der Turm mittelalterlichen Ursprungs ist. Das großteilige Quadermauerwerk zeigt dies an. Das kleinteilige Mauerwerk der Türmerstube weist eher auf 1513 und auch die dazugehörende Dachkonstruktion ist typisch für diese Zeit. Wohnsitz der Schauspieler Peter Martin Urtel und Ernst Kuhr ab den 1930er Jahren.

FLURERSTURM

Der Flurersturm ist ein ehemaliger Wehrturm und Einzeldenkmal der Sommerhäuser Stadtmauer. Seinen Namen verdankt er dem „Flurer“, dem Hüter von Flur und Weinbergen, der hier wohnte. Gleich nebenan finden sich ein Garten- und ein Aborthäuschen, die als erster Kindergarten dienten. Der Turm entstand im 16. Jahrhundert, gemeinsam mit der Stadtmauer: ein dreigeschossiger Massivbau mit Satteldach, unten aus Naturstein mit Tonnengewölbe, oben mit Fachwerk und Spuren alter Farbfassungen. 1921 zog der Maler Carl Grossberg mit seiner Frau hier ein, nutzte den Turm als Atelier und plante den nördlichen Anbau. Sein Atelierfenster ist bis heute sichtbar. Auch Tochter Eva lebte und arbeitete hier.

ROTER TURM

Der Bürgerturm, wegen seines roten Ziegeldachs auch Roter Turm genannt, ist ein ehemaliger Wehr- und Gefängnisturm aus dem Jahr 1529. Hier wurden früher Strafen vollzogen, die vom Schultheiß und Rat verhängt wurden. Der zweigeschossige Rundbau mit Spitzhelm beeindruckt durch seine historische Architektur und erzählt von den früheren Aufgaben der Stadtverteidigung. 1957 diente der Turm sogar als Filmkulisse für „Vater sein dagegen sehr“ mit Heinz Rühmann. Heute lädt er Besucher ein, Geschichte und Geschichten des alten Sommerhausen zu entdecken.

ANNAS BRENNPUNKT

Dieses Gebäude war um 1833 im Besitz des Essigsieders Georg Bernhard Gebhardt. Dieser Winzerhof ist aber deutlich älter. Das zweigeschossige Wohngebäude mit verputztem Walmdach und Fachwerkobergeschoss beeindruckt ebenso wie der östliche Anbau mit überbautem Tor von 1564. Im hinteren Teil lädt das große Kelterhaus aus Bruchstein und Fachwerk, erbaut 1610, zu einem Blick in die Weinbaugeschichte ein. Heute beherbergt das Ensemble eine angesehene Schnapsbrennerei, die Tradition und Genuss perfekt miteinander verbindet und den Besuchern fränkische Kultur auf besondere Weise erlebbar macht.

HANS-JÖRG-BRUNNEN

Der auffällige Brunnen im Ortskern zieht sofort alle Blicke auf sich. Sein achteckiges Becken aus Sommerhäuser Muschelkalkstein ruht auf einem gestuften Sockel und stammt größtenteils aus dem 18. Jahrhundert. Die Brunnensäule ziert eine Sandsteinfigur des Ritters Hans Jörg, gefertigt um 1574. Am Rand des Brunnens sind historische Reparaturdaten wie 1713, 1771 und 1781 zu sehen, die seine lange Geschichte dokumentieren. Die Herkunft seines Namens ist nicht gesichert. Verschiedene Geschichten ranken sich darum.

SCHLOSS SOMMERHAUSEN

Das ehemalige Schloss ist seit 1413 Sitz der Grafen zu Limpurg und Rechteren. Mit seinem monumentalen, dreigeschossigen Giebel und den fialenartigen Aufsätzen prägt es das Ortsbild von Sommerhausen. Älteste Teile stammen aus dem 13. Jahrhundert, der Giebel wurde ab 1546 errichtet. Der zweiflügelige Trakt dahinter stammt aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Im Dreißigjährigen Krieg nahm Ferdinand III. Quartier im Schloss, 1634 wurde es geplündert. Ein Wandbild am Hotel „Ritter Jörg“ erinnert an König Gustav Adolfs Durchzug. Heute ist das Schloss weiterhin im Besitz der gräflichen Familie und beherbergt ein Weingut.

OCHSENFURTER TOR

Das Torgebäude stammt aus dem späten Mittelalter, erbaut im 16. Jahrhundert, und erhielt im 18. Jahrhundert seine Aufstockung im Barockstil. Eine charakteristische „welsche“ Haube mit Glöckchen, ursprünglich zur Uhr gehörend, krönt das Tor. Bis 1945 standen noch die alten Eichen-Torflügel mit kleinem „Einschlupf-Pförtchen“. Nach dem Krieg wurden links und rechts Durchlässe für Fußgänger geschaffen. Das Tor erzählt so auf charmante Weise von der langen Geschichte Sommerhausens und den Anpassungen an die Bedürfnisse der Menschen im Laufe der Jahrhunderte.

RUMORKNECHTSTURM

Der Rumorknechtsturm trägt seinen Namen nach dem früheren „Rumorknecht“, der in Sommerhausen für Ruhe und Ordnung sorgte. Der Turm selbst ist ein ehemaliger Wehrturm – ein dreigeschossiger Rundbau aus massivem Stein, gekrönt von einer markanten Zwiebelhaube. Er stammt aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts und gehört damit zu den ältesten noch erhaltenen Bauwerken der Stadtbefestigung. Als Teil der Stadtmauer erzählt er von der mittelalterlichen Verteidigung und den Menschen, die hier über Sicherheit und Ordnung wachten. Heute wird der Turm als Privatwohnung genutzt.

MÖNCHSHOF 10

Dieses Fachwerkhaus im Stil der fränkischen Renaissance stammt aus dem 16. Jahrhundert und birgt im Gewölbekeller und den rückwärtigen Wänden noch Elemente eines ursprünglichen Klostergebäudes aus dem 13. Jahrhundert. Im Inneren sind Malereien aus Gotik und Renaissance erhalten. Am Giebel außen zeigen bauzeitliche Dekorationen, dass das Haus einst zum Schloss Sommerhausen gehörte. Ursprünglich als Winzerhaus genutzt, diente es später als kleine Landwirtschaft und Café. Heute erzählt es anschaulich die abwechslungsreiche Geschichte Sommerhausens und verbindet Architektur, Kunst und historische Nutzung auf charmante Weise.

ALTES EICHAMT "ALTE EICH"

Der Sommerhäuser Marktplatz, auch „Plan“ genannt, wird von stattlichen Häusern gesäumt. Besonders auffallend ist das schmale Fachwerkhaus. Das kleine Haus mit schöner Außentreppe beherbergte einst das Eichamt und trägt deshalb bis heute den Namen „Alte Eich“. Der dreigeschossige Satteldachbau mit Fachwerkobergeschossen und hölzerner Außentreppe stammt von 1590. Bei der letzten Renovierung wurde die ursprüngliche Fachwerkfarbfassung wiederhergestellt. Ein seltenes und besonders schönes Detail sind die Hohlziegel der Dachdeckung, die ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammen.

WEINGUT PASTORIUSHAUS

Dieses Wohngebäude am Marktplatz, dem „Plan“, ist ein zweigeschossiger Satteldachbau mit Fachwerkobergeschoss aus dem Jahr 1619, ergänzt durch einen östlichen Fachwerkanbau nach 1825. Es war das Elternhaus von Franz Daniel Pastorius (1651–1719), einem bedeutenden deutschen Gelehrten, Anwalt und Pädagogen, der als erster deutscher Siedler nach Amerika auswanderte und dort die Stadt Germantown gründete. Eine Gedenktafel erinnert an sein Wirken: Er engagierte sich zeitlebens für ein friedliches Miteinander, vermittelte fair zwischen Siedlern und amerikanischen Ureinwohnern und trat entschieden gegen die Sklaverei ein. Heute ist das Haus Sitz eines Weingutes, das auch ein Tagungshotel betreibt.

ALTE SYNAGOGE

Nach dem Abriss der ersten Synagoge 1705 wurde die zweite 1749 mit Genehmigung des Grafen Johann Eberhard von Rechteren Limpurg-Speckfeld erbaut. Durch einige An- und Umbauten erhielt sie ihr heutiges Gesicht. Im Anbau hatten die frühere Lehrerwohnung, der Unterrichtsraum und die Mikwe Platz. Bereits ab 1928 war die jüdische Gemeinde zu klein für Gottesdienste und wurde im Juli 1938 offiziell aufgelöst. Die Synagoge diente dann als Getreidespeicher. In der Pogromnacht wurde die Fenster zerstört und das Mobiliar der Wohnung zerschlagen. Das Bistum Würzburg kaufte 1951 die Synagoge und nutzte sie von 1953 bis 2023 als katholische Marienkapelle. Heute ist sie im Privatbesitz und wird im Sinne der jüdischen Vergangenheit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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